Libell 25
so gesehen

Gefangen in täglicher Routine bewegen wir uns von A nach B, blind geworden für die immergleiche Situation. Der Autor Robert Musil spricht von «den Wänden unseres Lebens», die durch die Macht der Gewohnheit verblassen, bis sie in unserem Bewusstsein keine Rolle mehr spielen.
Wir sind losgezogen, um «die Wände unseres Lebens» wiederzuentdecken. Wir sind auf Orte, Plätze oder Denkmäler gestossen und haben sie in unser Bewusstsein zurückgeholt. Wir haben sie befragt und erforscht. Sie haben uns aus der Reserve gelockt und inspiriert.
Drei Monate später: Abseits der üblichen «Sehenswürdigkeiten» von Zürich kleben fluoreszierende Sticker auf den ausgewählten Orten, Plätzen und Denkmälern. Über QR-Codes führen sie zu Miniaturgeschichten, die auf «die Wände unseres Lebens» frische Farbkleckse malen und uns einladen, innezuhalten und wahrzunehmen, was an den ausgewählten Orten war, ist oder sein könnte.
Libell, lateinisch ursprünglich «kleiner Text», versammelt Miniaturgeschichten, in denen historisches Wissen, persönlicher Zugang und gesellschaftskritischer Blick miteinander nach dem «Möglichkeitssinn» suchen und das scheinbar Unsichtbare sichtbar machen.
Autor*innen:
Adriana Lienert-Saéz
Rosa Zimmermann
Lyenne Palü
Paula Steck
Philomena Grütter
Olivier Conrad
Claude Menzi
Laura Carluccio
Jonas Rippstein
Johanna Brodmann
Betreuung:
Leila Alder
Barbara Sommer
Bild: © Baugeschichtliches Archiv