Bild: Flyer der Party „Billie GEILish“, die alle zwei Monate im Salzhaus Winterthur stattfindet
(guilty)(pleasure) – Eine feministische Polemik über Schuld und Lust an Pop
von Raffaela Kolb
Raffaela Kolb geht in ihrer Masterarbeit polemisch ihrer inneren Zerrissenheit auf den Grund: ihre Lust an Popmusik, die ihr unter anderem Möglichkeiten geboten hat, sich von einer mädchenhaften Sozialisation abzugrenzen, trifft auf eine Analyse von Pop als Teil der kapitalistischen und patriarchalen Verhältnissen. Und weiter noch: In der Auseinandersetzung mit ihrer Arbeitspraxis reflektiert sie selbstkritisch, ob sie selbst einen vermarktbaren, verwässerten Feminismus instrumentalisiert, der von den Forderungen nach Gleichstellung, Emanzipation und nach gesellschaftlichem Wandel abgekommen ist. Sie begibt sich in ihrem Essay auf die Suche nach subversivem Potential im Pop und macht die Begriffe Schuldbewusstsein und Lustempfinden, welche sich zunächst diametral entgegenzustehen scheinen, als kritische Dimensionen dialektisch und produktiv nutzbar.
Raffaela Kolb hat im FS 2022 ihr Studium in der Vertiefung Kulturpublizistik des Master Art Education der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen. Mentorat: Basil Rogger