Die Brüste der Elefantin
von Gianna Rovere
Welche Rolle kann eine Elefantin im Nachdenken über patriarchale Strukturen spielen? Gianna Rovere beobachtet seit Anfang 2020 die diversen Erscheinungen von Elefanten in ihrem Alltag. Sei das in der Sprache, auf der Strasse, im Zoo, als Metapher oder in ihrem Kopf. Von diesen Beobachtungen ausgehend setzt sie sich literarisch und essayistisch mit den Verschränkungen des Elefantinnen- und des Frauenseins in der westeuropäischen Gesellschaft auseinander.
Die Masterthesis umfasst die kaleidoskopische Kurzgeschichtensammlung «Episoden von Alltagselefanten» sowie den Essay «Wir Elefantinnen im Raum». Letzterer setzt sich mit dem internalisierten Körperhass von Frauen auseinander und geht der Lust auf den Grund, das eigene Fleisch zu packen, abzureissen und sich selbst verschwindend klein zu machen. Ein geschriebener Versuch, den eigenen Körper von seinen Altlasten und verletzendem Verhalten zu lösen, etwas mehr wie eine Elefantin zu sein: Solidarisch, präsent und raumeinnehmend.
Gianna Rovere hat im FS 2023 ihr Studium in der Vertiefung Kulturpublizistik des Master Art Education der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen. Mentorat: Basil Rogger