Besorgnis in der Wortmeldung aus dem Publikum im Literaturhaus Stuttgart, Podium zu Schreiben und Professionalität: “Wir verstecken uns hinter Pseudonymen in anonymen Chats, spielen mit Identitäten und steigen ein und aus, wann es uns gerade passt. Keiner weiss, was das mit uns macht. Das gabs noch nie in der Geschichte der Kommunikation.”
Doch. Der gute, böse alte Maskenball. Wir verstecken uns hinter Masken in anonymen Rahmen, spielen mit Identitäten und steigen ein und aus, wann es uns gerade passt. Mancher weiss, was das mit uns macht. Das gibts seit fast ewig in der Geschichte der Kommunikation. – Alles kommt wieder, immer wieder in neuer Form, neuen Medien. Der Wandel fällt auf, die Konstanten dahinter weniger.
Darum ging es unter anderem im Literaturhaus, im Gespräch dreier professionell, viel und gern Schreibender: Katharina Hacker, José Oliver, Daniel Perrin. Wie uns der Medienwandel beim Schreiben beeinflusst und was die Schreibforschung der Schreibpraxis nützt, waren weitere Gesprächspunkte. Radio SWR hat das Podium begleitet.
Katharina Hacker wurde 2006 für ihren Roman “Die Habenichtse” mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet; Daniel Perrin erforscht berufliches Schreiben und leitet das IAM; José Oliver, der Moderator des Gesprächs, erhielt 2015 den Basler Lyrikpreis.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 13. Febraur 2015 auf „Wissen, was Kommunikation bewegt — ein Blog der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften“. Der Kommunikations-Blog der ZHAW veröffentlicht seit April 2014 Beiträge zu den Themen Kommunikation erforschen, erleben, gestalten und studieren.
Prof. Dr. Daniel Perrin ist Leiter am IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft und Dozent in der Vertiefung Kulturpublizistik des Master Art Education der Zürcher Hochschule der Künste.