Von Franziska Nyffenegger
Wir sitzen auf der Dachterrasse und grillieren. Die Runde: ein Jugendfreund, den ich seit dreissig Jahren kenne, eine Freundin aus Studienzeiten, eine ebenfalls seit rund zwanzig Jahren zum engeren Kreis gehörende Bekannte sowie zwei drei weitere Kollegen resp. Partner/innen meiner Gspänli. Irgendwie kommt die Rede auf soziale Medien und das Internet, und ich erzähle eine Facebook-Anekdote. Meine Freunde realisieren, dass ich ein Facebook-Profil habe und auch hin und wieder etwas poste. Sie reagieren entsetzt, geradezu schockiert. So etwas Dämliches, so eine Zeitverschwendung, so ein Blödsinn, also, das hätten sie nie von mir gedacht, ich sei ja wohl von allen guten Geistern verlassen. Ich bin froh, werfen sie mich nicht über die Dachkante. Retten kann ich mich ganz knapp mit dem Hinweis, meine Facebook-Aktivität gründe auf rein medientheoretischem Interesse und sei zudem wichtig, um den Anschluss an die Lebenswelt meiner Studierenden sicherzustellen. In Zukunft werden wir in dieser Runde mit dem Thema etwa so umgehen wie Familien mit dem Alkoholproblem des Grossonkels: möglichst gar nicht.
Dieser Text erschien erstmals auf dem Blog Techniktagebuch.