«…sondern ein Geschäftsmodellproblem.»
Jens-Christian Rabe, Kulturredaktor bei der «Süddeutschen Zeitung», war am 23. Oktober 2015 in einem Kurs des Master Kulturpublizistik zu Gast und analysierte den Medienwandel exemplarisch anhand der «SZ». Wie die meisten Zeitungen verliert auch die gedruckte Ausgabe monatlich Abonnenten und hat durch den Siegeszug von digitalen «Metamaschinen» wie Twitter oder Facebook online an Reichweite eingebüsst.
Einer der Irrtümer auf vielen Redaktion sei laut Rabe die sogenannte Qualitätslüge: Man gehe fälschlicherweise davon aus, dass die Leserinnen und Leser von der Zeitung eine bestimmte Qualität erwarten. Für Rabe ist die Expertise eines Journalisten dennoch zentral; Krawall solle nicht wichtiger werden als Inhalt. Gleichzeitig müsse unter Kulturjournalisten ein Rechtfertigungsdruck herrschen, der sie nicht nur Urteile abgeben, sondern auch der Frage nachgehen lässt, warum etwa ein popmusikalisches Phänomen für Millionen von Leuten interessant ist.