1.3 Milliarden Menschen, ein Fünftel der Weltbevölkerung, nutzen Facebook; ein riesiger Markt. In den letzten Jahren wurde die Online-Plattform für viele Medienanbieter zur wichtigsten Verbindung zwischen Lesern und Inhalten. Ein guter Teaser lockte interessierte sowie gelangweilte Facebook-NutzerInnen auf die eigene Webseite.
Zukünftig wird Facebook kaum noch Nutzer auf fremde Seiten leiten. Im Gegenteil: Durch schlaue Programmierung zwingt Zuckerberg die Medienanbieter, ihre Inhalte direkt auf Facebook zu laden. Denn Videos, die von Facebook-Servern abgespielt werden („selbstgehostet“) erscheinen im News-Feed als bewegte Vorschau. Dagegen wirkt ein geteiltes Youtube-Video – das Produkt der Konkurrenz – klein und unbelebt. Experten gehen davon aus, dass externe Inhalte und Webeanzeigen gegenüber „selbstgehosteten“ zunehmend seltener und qualitativ schlechter angezeigt werden. Ausschlaggebend für die „Performance“ der Inhalte ist ein Algorithmus, der auch die Zukunft der Verlage beeinflusst, die ihr Publikum über Social Media zu erreichen suchen.
Noch wehren sich viele Medienanbieter dagegen, ihre Arbeit auf Facebook zu veröffentlichen, da die finanzielle Abgeltung noch nicht geklärt ist. Sobald die Anzeigemaschine von Facebook aber anläuft, wird sie die Nutzer mit maßgeschneiderten Inhalten (und Werbeanzeigen) versorgen und so den Verlagen einen attraktiven Markt bieten können.
Unbeantwortet bleibt, ob dieser „Medienkoloss“ Facebook eigene Redaktions-Mitarbeitende einstellen oder – analog zur Fan-Page – ein Gefäss schaffen wird, das von externen Firmen bewirtschaftet werden kann.
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